_Entscheidungen und Handlungen sollten – das fordern nicht nur Ökonomen – nutzenorientiert getroffen und durchgeführt werden. Sie sollen also möglichst „gut“, „angemessen“, „passend“ oder – wie die Ökonomen auch sagen – rational sein. Damit sind wir bei einem schwierigen Begriff angelangt, dem schillernden Begriff der Rationalität. Dieser geht auf die lateinischen Wörter rationalitas (Denkvermögen) und ratio (Vernunft) zurück. Rationales Verhalten ist somit durchdachtes und vernünftiges Verhalten. Ihm wird häufig emotionales Verhalten gegenübergestellt. Das ist aber so nicht ganz richtig bzw. eine verkürzte Sichtweise. Der Begriff „Emotion“ geht auf das lateinische Wort e(x)movere (= herausbewegen, emporwühlen) und auf das französische émouvoir (= bewegen, erregen) zurück. Emotionen sind als Gemütsbewegungen in der Regel von relativ kurzer Dauer und recht intensiv. Solange Menschen (und nicht Maschinen) Entscheidungen treffen, sind diese auch immer in gewisser Weise emotional geprägt. Emotionen begleiten somit rationale Entscheidungen, so dass die Deutung als gegensätzliche Begriffe den Kern nicht trifft. Das Gegenteil von „rational“ ist „irrational“ und das ist mit Bezug zur Emotion dann gegeben, wenn die Vernunft und das Durchdenken in den Hintergrund geraten und nicht mehr handlungsleitend sind, während die Gemütsbewegung die Oberhand gewinnt.